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Liste der Branchenbuchabzocke wird immer länger
Besondere Adressaten sind hier junge Unternehmen und Start up's, die ohnehin mit Schreiben von Behörden rechnen. Die Branchenbuchanbieter nutzen hierzu Eintragungen aus Telefonbüchern, Gewerberegistern und dergleichen, um an die Kontaktdaten heran zu kommen. Aber auch bestehende Unternehmen werden immer wieder (ungefragt) angeschrieben.
In letzter Zeit kommen zunehmend Anfragen zum „neuen“ Branchenbuchanbieter gewerbe-meldung.de. Unternehmen berichten von Schreiben der „AN-Meldung“ sowie der „europe reg services“, die eine Eintragung ist das Verzeichnis gewerbe-meldung.de kostenpflichtig anbieten.
In gewohnter Manier werden die Kosten nicht klar und deutlich genannt. Auch wird die Gestaltung der Schreiben immer unverschämter. So werden nun vermehrt offizielle Bilder (stilisierte Adler u.Ä.) verwendet, um den Eindruck eines amtlichen Schreibens zu verstärken. Zudem werden die Schreiben auf Recyclingpapier verschickt, was ansonsten gerade durch Behörden verwendet wird.
Inhaltlich lassen sich die dubiosen Anbieter auch weitere Dreistigkeiten einfallen
Es wird behauptet, dass man im Rahmen einer angeblichen Auflösung von dezentralen Gewerberegistern die Abwicklung hierfür übernommen habe. Es wird also wiederum eine amtliche Leistung behauptet die es tatsächlich nicht gibt.
Ansonsten ist das Formular wie gehabt so aufgebaut, dass die Daten der Betriebe schon voreingetragen sind und die kostenfreie Rücksendung besonders markiert ist. Zum Teil sind auch Fristen enthalten, um den Druck zu erhöhen.
Erst im (nicht wahrnehmbaren) Kleingedruckten sind dann die eigentlichen Kosten sowie die mehrjährige Vertragslaufzeit genannt.
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Fazit
Unternehmen sollten auch im Alltagsgeschäft und dem tagtäglichen Stress vorsichtig sein und nicht bedenkenlos amtlich aussehende Schreiben unterschreiben und zurückschicken. Die Branchenbuchabzocke nimmt immer dreistere Ausmaße an. Insbesondere die als offiziell erscheinenden Schreiben lassen die Kosten nicht klar erkennen. Mit Unterschrift und Zurücksendung gehen Betriebe einen Vertrag ein, den es nur schwer wieder zu lösen gibt.
Anwältin rät: Rechnungen nicht zu bezahlen und den Vertrag anwaltlich prüfen zu lassen
Sollte trotz aller Vorsicht, versehentlich doch ein solches Formular unterschrieben worden sein und kommt dann unverhofft die Rechnung, sollten Betroffene auf keinen Fall zahlen und die Wirksamkeit und Anfechtbarkeit des Vertrages anwaltlich prüfen lassen.