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Arbeitsrecht | 12.08.2011

Urlaub

Krank im Urlaub: Welche Rechte und Pflichten haben Arbeitnehmer gegenüber Ihrem Arbeitgeber?

Urlaub verlängert sich nicht automatisch bei Krankheit

Der wohlverdiente Urlaub hat gerade begonnen, der Stress lässt nach und schon ist die Erkältung da. Oder noch schlimmer - die lang ersehnte Urlaubsreise endet mit einem gebrochenen Arm oder Bein. Das ist ärgerlich und der Erholung abträglich.

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Wie sehen in einem solchen Fall die Mitteilungspflichten gegenüber dem Arbeitgeber aussehen? Welche Besonderheiten gelten dabei für Auslandsaufenthalte? Was passiert mit dem beantragten Urlaub passiert?

Mitteilungspflichten

Die Mitteilungspflichten des erkrankten Arbeitnehmers regelt § 5 des Entgeltfortzahlungsgesetzes (EntgFG), der auch gilt, wenn die Arbeitsunfähigkeit während des Urlaubs eintritt. Danach hat der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer unverzüglich mitzuteilen. „Unverzüglich“ meint „ohne schuldhaftes Zögern“, weshalb der Arbeitgeber unmittelbar nach Beginn der Erkrankung telefonisch, per E-Mail oder per Fax informiert werden sollte. Der Arbeitnehmer muss allerdings nicht mitteilen, woran er erkrankt ist. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, muss er dem Arbeitgeber spätestens am darauf folgenden Arbeitstag eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen der Arbeitsunfähigkeit sowie deren voraussichtliche Dauer vorlegen. Laut Gesetz ist der Arbeitgeber berechtigt, die Vorlage eines Attestes auch schon früher zu verlangen. Auch aus dem Arbeitvertrag oder einem Tarifvertrag kann sich etwas anderes ergeben. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als in der Bescheinigung angegeben, muss eine neue ärztliche Bescheinigung vorgelegt werden.

Adresse am Urlaubsort

Weitergehende Mitteilungspflichten gelten für den Fall, dass sich der Arbeitnehmer bei Beginn der Arbeitsunfähigkeit im Ausland aufhält: § 5 Abs. 2 EntgFG bestimmt, dass er dem Arbeitgeber auch seine Adresse am Urlaubsort mitteilen muss. Das soll dem Arbeitgeber die Möglichkeit geben, die Arbeitsunfähigkeit überprüfen zu lassen. Informiert der Arbeitnehmer seinen Arbeitgeber telefonisch über die Erkrankung und fragt der Arbeitgeber ihn nicht nach der Urlaubsadresse, hat die unterbliebene Mitteilung allerdings keine nachteiligen Folgen für den Arbeitnehmer, so das Bundesarbeitsgericht (BAG) in einer Entscheidung vom 19. Februar 1997 (Az.: 5 AZR 83/96). Bei einer Erkrankung im Ausland ist im Übrigen darauf zu achten, dass der ausländische Arzt in seinem Attest zwischen Erkrankung und Arbeitsunfähigkeit unterschieden hat. Außerdem hat der Arbeitnehmer nach § 5 Abs. 2 Satz 3 und 4 EntgFG die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer bzw. Fortdauer auch seiner deutschen Krankenkasse zu melden. Kehrt er nach Deutschland zurück, ist er schließlich verpflichtet, dem Arbeitgeber und der Krankenkasse unverzüglich seine Rückkehr anzuzeigen (§ 5 Abs. 2 Satz 7 EntgFG).

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Urlaub verlängert sich nicht automatisch!

Die Tage der - durch ärztliches Attest nachgewiesenen - Arbeitsunfähigkeit während des Urlaubs werden nicht auf den Jahresurlaubsanspruch angerechnet. Das bestimmt § 9 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG). Der Arbeitnehmer hat vielmehr Anspruch auf die übliche Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Wichtig: Der Urlaub verlängert sich nicht automatisch um die Tage, an denen der Arbeitnehmer erkrankt war, sondern endet so wie ursprünglich beantragt. Die wegen der Erkrankung nicht in Anspruch genommenen Urlaubstage können nur über einen neuen Urlaubsantrag genutzt werden. Kann der Urlaub wegen längerer Krankheit weder im laufenden Kalenderjahr noch bis zum 31. März des Folgejahres genommen werden, steht dem Arbeitnehmer nach neuerer Rechtsprechung weiterhin sein Urlaubsanspruch bzw. bei Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis ein Urlaubsabgeltungsanspruch (in Geld) zu. Das ergibt sich aus einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (Gerichtshof der Europäischen Union, Urteil vom 20.01.2009, Az. C-350/06, C-520/06), dem das Bundesarbeitsgericht seitdem gefolgt ist (so z.B. mit Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 24.03.2009, Az. 9 AZR 983/07).

ra-online/ARAG (pm/pt)

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