Es ist der 17. Februar 2012: An der Seite seiner Ehefrau Bettina erklärt Bundespräsident Christian Wulff im großen Saal von Schloss Bellevue seinen Rücktritt. Hinter dem Ehepaar liegen 68 Tage Ringen um das Amt als Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland. 68 Tage, seit Christian Wulff auf einer Auslandsreise von einer geplanten Enthüllungsgeschichte der BILD-Zeitung zu seinem Hauskauf erfuhr.
DER SPIEGEL klagte vor dem BGH
Im Zusammenhang mit dem Hauskauf klagte DER SPIEGEL damals sogar vor dem Bundesgerichtshof (BGH) auf Einsicht in das Grundbuch. Der BGH entschied, dass Journalisten bei legitimen Recherchen einen Anspruch darauf haben, dass das Grundbuchamt ihnen uneingeschränkte Einsicht in das Grundbuch und die Grundakten gibt (Bundesgerichtshof, Beschluss vom 17.08.2011, Az. V ZB 47/11).
Der Film versucht eine Analyse der Medienwelt während der letzten Tage von Wulff als Bundespräsident
In Form eines Doku-Dramas will „DER RÜCKTRITT“ nicht nur eine fesselnde Analyse der Medienwelt zeigen, sondern auch einen Einblick in die dahinterstehenden Persönlichkeiten gewähren. Auf diese Weise schildert der Film die letzten Tage Christian Wulffs im Amt des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland bis zu seinem Rücktritt am 17. Februar 2012. Wulff-Darsteller Kai Wiesinger ist von seiner Rolle fasziniert: „Alle Welt hat miterlebt, wie die Medien den Bundespräsidenten demontiert haben. Wir versuchen mit diesem Film den Emotionen und Entwicklungen nachzuspüren – wie sich die Schlinge immer enger zog und der Bundespräsident in einen medialen Strudel gerissen wurde, aus dem es kein Entkommen gab.“
Regie führte Thomas Schadt (DER MANN AUS DER PFALZ), der unter journalistischer Mithilfe von Jan Fleischhauer (DER SPIEGEL) auch das Drehbuch verfasste, das insbesondere auf eigenen Recherchen, aber auch auf zahlreichen Quellen (u.a. „Affäre Wulff“ der beiden BILD-Journalisten Martin Heidemanns und Nikolaus Harbusch) beruht.
Fakten werden frei interpretiert
Für Bettina Wulff - Darstellerin Anja Kling war schon das Konzept der Drehbuchautoren ein Argument, die Rolle zu übernehmen: „Ich habe es mit großem Interesse gelesen und hinter die mediale Fassade von Christian und Bettina Wulff schauen können. Das Genre des Doku-Dramas macht es möglich, gleichzeitig Fakten und eine faire Interpretation der Ereignisse darzustellen. Und natürlich vertraue ich sehr auf das Team von Nico Hofmann und freue mich auf die Zusammenarbeit mit wunderbaren Kollegen wie Kai Wiesinger und dem Regisseur Thomas Schadt.“