Das Gefühl der Unsicherheit:
Mannheim, in Quadrate aufgeteilt und Erfinderstadt des Spaghettieis, ist, weiß Gott, kein Postkartenparadies. Touristen und Urlauber kennen diese Stadt vermutlich, wenn sie die kleine Rhein-Neckar-Metropole überhaupt kennen, nur von der Durchreise auf dem Weg in das international bekanntere Heidelberg. Doch hat Mannheim durchaus mehr zu bieten als ein Schloss, einen Wasserturm und eine Wassergrenze zum benachbarten rheinland-pfälzischen Ludwigshafen: Glanzstücke der kunstgeschichtlichen Epoche des Jugendstils sowie multikulturelle und urbane Vielfalt auf kleinstem Raum stellen nur Ausschnitte dar. Doch dieser Multikulturalismus scheint jedoch nicht flächendeckend umsetzbar zu sein.
Ein Wahrzeichen im Zentrum der Stadt Mannheim: Der Wasserturm. Quelle: pixelio.de © www.clearlens-images.de
So kommt es, dass der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz von derzeit großen Problemen mit unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen spricht. Aufgrund wiederholter krimineller Vergehen einzelner Flüchtlinge behauptet der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz daher: „Das Grundvertrauen, dass der Staat seine Bürger schützen kann, ist nicht mehr vorhanden“. Doch inwieweit diese minderjährigen Flüchtlinge in Verbindung mit den jüngsten Einbrüchen gebracht werden können oder etwa der bekannte Mannheimer Schlägertrupp, bleibt fragwürdig. Eines bleibt jedoch nach wie vor bestehen: Das stetige Gefühl der Unsicherheit. Und dieses Gefühl teilt die absolute Mehrheit der Mannheimer.
Willkürliche Kriminalität:
Sei es die berüchtigte „Borelli-Grotte“, eine Unterführung zwischen Bahnhof und Mannheimer Innenstadt, in welcher es in den vergangenen Jahren regelmäßig zu Straftaten kam, vereinzelte Überfälle auf der Straße oder in Gebäuden, kriminelle Energie hat viele Gesichter. Doch konzentriert sich dieses kriminelle Potenzial nicht etwa auf den als Kreuzberg bzw. Neukölln bekannten prekären Stadtteil Mannheims oder auf die Kurpfalzstraße bzw. auf die als Klein-Neapel bekannte Beilstraße. Diese Kriminalität findet vielmehr in sämtlichen Lokalitäten und Situationen innerhalb der Stadt Tag und Nacht Anwendung. Die Entscheidung eines Menschen, einen Einbruch zu begehen, erfolgt aus den verschiedensten, individuellen Motiven. Während bei fast allen Einbrechern finanzielle Zugewinne an oberster Stelle stehen, suchen andere wiederum das Abenteuer. Fakt ist dabei: Je höher die erwartete Rentabilität eines Einbruchs ausfällt, desto mehr werden sich die Einbrecher ins Zeug legen.
Die Überführung der Straftäter:
Fest genommene Einbrecher räumen ein, dass Fenster und Türen ihr Hauptangriffsziel seien. Sind diese blickgeschützt, da diese beispielsweise zugebaut oder zugewachsen sind, so haben Straftäter hier üblicherweise besonders viel Zeit, sich einen Weg in die Wohnung zu erzwingen. Ferner gilt: Ihre Wohnung ist grundsätzlich gefährdet, wenn diese sich in der Nähe von Bahnstationen, Drogenumschlagplätzen und Einkaufszentren befindet. Wird der Bürgersteig der Wohnung jedoch häufig von Passanten frequentiert, wie dies beispielsweise in der Nähe von öffentlichen Einrichtungen der Fall ist, können sich Wohnungsbesitzer eher entspannt zurücklehnen. Ebenso sollte klar sein, dass die Abwesenheit eines Wohnungsbesitzers nie eindeutig vermittelt werden darf. Achten Sie überdies auf unbestimmbare Geräusche, einzelne Lichtquellen sowie auf eine adäquate Sicherung Ihrer Fenster und Türen, so setzen Sie Ihre Wohnung keinem größeren Risiko aus. Erwischt Ihre Alarmanlage einen Einbrecher erstmal auf frischer Tat, so können Sie diesem mithilfe eines Mannheimer Rechtsanwalts den Prozess machen. Sie sollten daher noch heute prüfen, wie einbruchssicher der Rückzugsort Ihrer Familie tatsächlich ist. Achten Sie auch darauf, ob Ihre Wohnung eventuell mit einem sogenannten „Gaunerzinken“ gekennzeichnet wurde. Derartige Symbole geben Einbrecherbanden wertvolle Tipps über die Wohnsituation Ihres Haushalts.
Mannheim investiert in Sicherheit:
Die Bahn, das Bundesinnenministerium sowie die Bundespolizei hatten vor einigen Jahren vereinbart, die Videotechnik an zehn deutschen Bahnhöfen, darunter auch Mannheim, auszubauen und zu modernisieren. Etwa 24 Millionen Euro sollen dabei in die Weiterentwicklung der sogenannten „3-S-Zentralen“ – für Service, Sicherheit und Sauberkeit stehende Imperativen – investiert werden. Die absolute Mehrheit der Mannheimer geht sogar einen Schritt weiter und fordert schlichtweg mehr Polizeipräsenz. Immerhin kann nun Entwarnung gegeben werden: Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Mannheim behaupten beim Problem mit den kriminellen, minderjährigen Flüchtlingen eine Lösung gefunden zu haben. Die etwa 10- bis 15-köpfige Gruppe Nordafrikaner soll nun so schnell wie möglich aufgelöst und auf spezialisierte Jugendhilfeeinrichtungen im gesamten Bundesgebiet verteilt werden. In puncto Mannheimer Kriminalitätsstatistik bedeutet dies ein kleiner Lichtblick am Ende des Tunnels.
Dass die stolze Stadt im Südwesten Deutschlands eine multikulturelle Urban-Style-Metropole im Kleinformat ist, steht außer Frage. Doch es darf nicht verschwiegen werden, dass die Mannheimer mit einem steigenden Gefühl von Unbehagen angesichts krimineller Vorfälle zu kämpfen haben. Wo auch immer die Ursachen dafür liegen, eine individuelle Absicherung ist der beste Schutz gegen kriminelle Zuwiderhandlungen. Letztendlich wissen die Mannheimer jedoch: Egal, wie mies es Mannheim einmal ergehen sollte, gegen „Lu“, wie der Mannheimer seine unansehnliche Nachbarstadt Ludwigshafen jenseits der Konrad-Adenauer-Brücke gerne nennt, kann Mannheim immer nur gewinnen. Ludwigshafen wird schließlich mit Mannheims Geschichte, dessen mildem Klima und herrlicher Umgebung mit Weinbergen nie mithalten können. Das hoffen wir jedenfalls.