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Jeder Mensch muss Chance auf Rückkehr in die Gesellschaft haben
„Wir halten das für eine unmenschliche Strafe. Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch eine Chance haben muss, in die Gesellschaft zurückzukehren“, sagte der Rechtsanwalt Armin von Döllen nach dem 41. Strafverteidigertag in Bremen. Die lebenslange Freiheitsstrafe dauert mindestens 15 Jahre und kann danach auf Bewährung ausgesetzt werden (vgl. Was bedeutet lebenslange Freiheitsstrafe?).
„Bremer Erklärung“ für liberale Strafrechtspolitik verabschiedet
Zum Abschluss des dreitägigen Kongresses hatten am Sonntag, den 26. März 2017 mehr als 800 Juristen und Wissenschaftler eine „Bremer Erklärung“ für eine liberale Strafrechtspolitik verabschiedet. Darin fordern die Teilnehmer auch die Abschaffung des Mordparagrafen, der aus der Zeit des Nationalsozialismus stammt. „Der Paragraf ist völlig überholt“, sagte von Döllen.
Unionsgeführte Ministerien lehnen Vorlage des Gesetzesentwurfs zum Teil ab
Eine Reform des Mordparagrafen im Strafgesetzbuch wird seit langem diskutiert. Seit rund einem Jahr liegt ein Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) vor. Dieser unterscheidet weiter zwischen Mord und Totschlag, sieht für einen Mord aber nicht zwangsläufig lebenslange Haft vor. Dass aus dem Entwurf ein Gesetz wird, ist derzeit unwahrscheinlich, da mehrere Unionsgeführte Ministerien die Vorlage ablehnen.
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