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Strafrecht | 10.01.2022

Betrugs­masche

AG warnt erneut vor Betrugs­masche mit gefälschten „Zahlungs­befehlen“

Betrüger verschicken derzeit gefälschte Zahlungs­aufforderungen

Das Amtsgericht Hamburg-Altona warnt erneut vor einer Betrugs­masche mit gefälschten „Gerichts­beschlüssen“ und „Zahlungs­befehlen“, mit denen die Empfänger zur Bezahlung vermeint­licher Schulden aufgefordert werden.

Zugleich wird den Empfängern mit der Pfändung ihres Bankkontos gedroht: „Ihr Konto wird in Kürze gesperrt.“ Derartige Fälschungen, die nach ihrer Aufmachung den Eindruck erwecken, es handele sich um Schrift­stücke in einem gerichtlichen Verfahren, werden offenbar massenhaft per E-Mail verschickt. Dieselbe Betrugs­masche war schon Anfang 2019 aufgefallen, als zahlreiche Hinweise von Bürger­innen und Bürgern eingegangen waren, die entsprechende Schreiben mit der Post erhalten hatten.

AG Hamburg-Altona warnt vor Betrugsmails

In einer vom 07.01.2022 bekannt gewordenen E-Mail, deren Absender als „Amtsgericht Hamburg-Altona <amstgericht.hamburg@gmail.com> (sic!) angezeigt wird, erscheinen fast 500 Empfänger mit ihren E-Mail-Adressen. Diese werden in der mit „Gerichts­beschluss“ über­schriebenen Nachricht von einem „Staats­anwalt Frank Müller“ mit der Anrede „Sehr geehrte Schuldner,“ angesprochen. Weiter heißt es, der Adressat habe trotz mehrfacher Mahnungen keine Zahlungen geleistet, so dass eine Konto­pfändung unmittelbar bevorstehe. Diese Maßnahme könne nur durch sofortige Zahlung eines Betrages in Höhe von rund € 1.860 vermieden werden.

Betrugs-Mails enthalten Hamburger Staatswappen und IBAN von Irland

Der zweite Teil der Nachricht enthält unter der Über­schrift „Zahlungs­befehl“ eine fiktive Auf­schlüsselung der nicht näher bezeichneten Forderung mit Zinsen und Kosten und weitere Hinweise auf eine angebliche Pfändung. Zugleich ist eine Konto­verbindung angegeben, deren IBAN den Ländercode für Irland (IE) enthält. Die Nachricht endet mit der Anschrift des Amts­gerichts Hamburg-Altona und dem Staats­wappen der Freien und Hansestadt Hamburg.

Weitere E-Mail mit gefälschten „Gerichtsbeschlüssen“ und „Zahlungsbefehlen“

Ebenfalls im Laufe des heutigen Tages hat sich der Empfänger einer personalisierten E-Mail desselben Absenders gemeldet. Der pdf-Anhang dieser Nachricht enthält einen mit Namen und Anschrift des Empfängers versehenen „Gerichts­beschluss“ des „Staats­anwalts Frank Müller“ und den beschriebenen „Zahlungs­befehl“, der hier zusätzlich mit einem vermeintlichen Beglaubigungs­siegel versehen ist. Auch hier wird ein Betrag in Höhe von rund € 1.860 gefordert.

Warnung: Forderungsschreiben nicht vom AG

Es wird darauf hingewiesen, dass die Gerichte derartige Forderungs­schreiben nicht versenden. Rechnungen über Gerichts­kosten werden von der Justizkasse Hamburg ausgestellt, die dort angegebene IBAN enthält den Ländercode für Deutschland (DE). Gerichts­kosten­rechnungen der Justizkasse Hamburg enthalten neben dem Kassen­zeichen auch das Akten­zeichen des Gerichts, das Nachfragen im Zweifels­fall beantwortet. Mahn- und Voll­streckungs­bescheide, die das Amtsgericht Hamburg-Altona als Gemeinsames Mahngericht der Länder Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern auf Antrag von Gläubigern in Mahn­verfahren erlässt, erfolgen in standardisierter Form und geben detaillierte Hinweise auf die Rechts­behelfe des Schuldners.

Quelle: PM Hanseatisches Oberlandesgericht/DAWR/ab
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