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Arbeitsrecht | 13.07.2022

Geschäfts­konzept Franchise

Hürden und Chancen: Was das Geschäfts­konzept Franchise bedeutet

Generell aber gilt: Erst genau und sorgfältig prüfen, dann starten!

Ob Auto­vermietung, Fitness­studio oder Baumarkt: Franchise-Modelle gibt es in vielen Branchen. Die Selbst­ständigkeit klingt oft erstmal verlockend. Aber worauf lasen sich Gründer da genau ein?

Aus einer gut bezahlten und sicheren Fest­anstellung in die Selbst­ständigkeit: Alan Hughes hat den Schritt gewagt. Wobei er nicht als Einzel­unternehmer durch­startete. Vielmehr nutzt er seit seiner Existenz­gründung ein etabliertes Geschäfts­konzept. Hughes ist Franchise­partner von Enerix, hat einen eigenen Photo­voltaik­betrieb in Betzdorf im Westerwald und beschäftigt inzwischen fast 60 Mitarbeiter. „Bereut habe ich meinen beruflichen Wechsel nie, im Gegenteil“, sagt Hughes.

Franchise als Vertriebssystem

Stichwort Franchise: Hierbei ist von einem Vertriebs­system zwischen einem bestehenden Unternehmen, dem Franchise­geber, und in der Regel mehreren Unternehmens­gründern, den Franchise­nehmenden, die Rede. Der Franchise­geber erlaubt seinen Kooperations­partnern per Vertrag, gegen Gebühr sein entwickeltes Geschäfts­modell für eine festgelegte Zeit zu nutzen. Franchise­nehmende haben damit das Recht, Waren des Franchise­gebers zu verkaufen oder Dienst­leistungen zu vertreiben.

„Das ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten“, sagt Jan Schmelzle vom Deutschen Franchise­verband in Berlin. Der Franchise­nehmer profitiere vom Know-How des Franchise­gebers, vermeide Gründungs­fehler und minimiere so sein Risiko, mit der eigenen Existenz­gründung eine Bruch­landung zu erleben.

Franchise: Für fünf bis zehn Jahre verpflichtet

Der Franchise­geber wiederum kann auf eigenständige Unternehmer bauen, die vor Ort das Geschäft managen und so die Marke des Franchise­gebers auf regionaler Ebene voran­bringen. Franchise­nehmende verpflichten sich gegenüber dem Franchise­geber zumeist zwischen fünf und zehn Jahren. „Oftmals geht ein Vertrag danach in die Ver­längerung“, so Schmelzle.

Was Alan Hughes begeisterte: „Ich konnte nach der Existenz­gründung sofort mit einem bewährten Konzept loslegen und musste mir nicht erst mühselig eine vernünftige Marketing-Strategie erarbeiten oder eine ansprechende Website in Auftrag geben.“

All das wird nämlich vom Franchise­geber vorgegeben. Und das kann viel wert sein. „Gerade eine digitale Infra­struktur oder auch ein professionelles Marketing können für einen Einzel­unternehmer derart ins Geld gehen, dass sie daran scheitern können“, sagt Jan Schmelzle. Bei einem Franchise­system verteilen sich indes diese Kosten auf viele Schultern.

Wer in ein erfolgreiches Franchise­system einsteigt, hat auch bei Banken oftmals gute Karten, einen Kredit für das mit­zubringende Eigen­kapital zu bekommen. „Eine bekannte und bewährte Marke und ein schlüss­iges Konzept überzeugt in aller Regel Geld­institute, ein Darlehen zu gewähren“, so Schmelzle. Nach seinen Angaben müssen Franchise­nehmende im Schnitt 20 Prozent Eigen­kapital im Verhältnis zur Gesamt­investition mitbringen.

Nur mit Handbuch und Referenzen

Bevor Franchise­nehmer durch­starten sollten sie das franchise­gebende Unternehmen auf Herz und Nieren abklopfen. Passen die wirtschaftlichen Rahmendaten, die Interessen und die Zielsetzung zueinander?

Wie das Bundes­wirtschafts­ministerium in einer Broschüre empfiehlt, ist es hilfreich, vorab zu reflektieren, welches Wissen und welche Erfahrung man bereits mitbringt. Angehende Franchise­nehmer sollten sich dann fragen, ob sie vom Franchise­geber auch die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Gibt es kein Franchise-Handbuch, sollte man grund­sätzlich die Finger vom Unternehmen lassen, heißt es weiter. Seriöse Unternehmen würden auf jeden Fall eines anbieten.

Wichtig sei auch, sich vor Vertrags­abschluss vom Franchise­geber Referenzen einzuholen und mit mehreren Franchise­nehmern über deren Erfahrungen zu sprechen. „Wir Enerix-Franchise­nehmer untereinander stehen uns mit Rat und Tat zur Seite, wenn es mal irgendwo hakt“, sagt Hughes.

Dass alle unter einer Marke arbeiten, bedeutet aber auch: Wenn der Ruf durch einen beschädigt wird, betrifft dies alle Franchise­nehmenden des Unternehmens.

Hohe Leistungsbereitschaft: 60 Stunden pro Woche

Was angehenden Franchise­nehmern bewusst sein sollte: „Ohne eine enorm hohe Leistungs­bereitschaft geht es nicht“, sagt Jan Schmelze. So sieht es auch Alan Hughes. „Man muss ordentlich Gas geben.“ Wer auf eine geregelte 40-Stunden-Arbeits­woche setzt, ist fehl am Platz. Eher sind es 60 Stunden in der Woche. Immerhin zahlt sich das Engagement in vielen Fällen aus: „Franchise­nehmenden können, wenn es bestens läuft, richtig gutes Geld verdienen“, so Schmelzle.

Nicht vergessen sollten Franchise­nehmende aber, dass sie Teil eines Systems sind und regelmäßig Gebühren an das franchise­gebende Unternehmen entrichten müssen. Angaben des Bundes­wirtschafts­ministeriums zufolge liegen die Einstiegs­gebühren liegen je nach Konzept meist zwischen 5000 und 25 000 Euro. Die laufenden Gebühren sollten sich im Rahmen von 1 bis 15 Prozent des monatlichen Netto-Umsatzes halten.

Alan Hughes hat vor seiner Zeit als Franchise­nehmer jahrelang im Fernseh- und Radio-Vertrieb gearbeitet. Er war deutschland­weit viel unterwegs und irgendwann das beruflich bedingte Umherreisen leid.

Hughes machte eine genaue Markt­analyse und kam zu der Erkenntnis, dass in Deutschland eine nachhaltige Energie­versorgung in Form von Photo­voltaik­anlagen Zukunfts­potenzial hat. So fing alles an. „Und heute ist es so, dass ich bei meiner Familie bin und im Gegensatz zu früher viel öfter meine beiden kleinen Töchter sehe.“

Quelle: dpa/DAWR/ab
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