Die Staatsanwaltschaft Frankfurt a.M. hat am 27. April 2022 GeschÀftsrÀume des japanischen Autoherstellers im hessischen Bensheim durchsuchen lassen. Ermittelt wird wegen des Verdachts unzulÀssiger Abschalteinrichtungen, wie u.a. die Tagesschau online berichtet.
Durchsuchungen auch in Italien und Ungarn
Demnach richten sich die Ermittlungen nicht nur gegen Suzuki, sondern auch gegen Stellantis, zu dem Konzern zÀhlt inzwischen auch Fiat Chrysler Automobiles, und gegen das japanische Unternehmen Marelli. Hier gab es weitere Durchsuchungen in Heidelberg, Italien und Ungarn. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Verantwortliche der drei Konzerne wegen des Verdachts des Betrugs, der Luftverunreinigung und der Beihilfe.
Verdacht auf Abgas-Betrug
Die Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass Suzuki bei insgesamt rund 22.000 Dieselfahrzeugen unzulÀssige Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung eingesetzt hat. Konkret geht es um Fahrzeuge der Typen SX4 S-Cross, Swift und Vitara mit 1,3 Liter, 1,6 Liter und 2 Liter Dieselmotor mit der Abgasnorm Euro 6, die bis 2018 gebaut wurden.
Viel mehr Abgase als vorgesehen emittiert?
Die unzulĂ€ssige Abschalteinrichtung soll bei den betroffenen Fahrzeugen nach Angaben der Staatsanwaltschaft dazu fĂŒhren, dass die Abgasreinigung im realen StraĂenverkehr massiv reduziert oder ganz abgeschaltet wird. Folge ist, dass der Stickoxid-AusstoĂ erheblich steigt und die Autos die Voraussetzungen fĂŒr eine Zulassung des Abgasnorm Euro 6 nicht erfĂŒllen und die Kunden so getĂ€uscht wurden.
Motoren wurden von Fiat Chrysler bezogen
Die Dieselmotoren soll Suzuki von Fiat Chrysler, inzwischen Stellantis, bezogen haben. Die entsprechende Motorsteuerungssoftware soll Marelli geliefert haben. „Pikanterweise ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt schon seit Sommer 2020 gegen Fiat wegen der Verwendung unzulĂ€ssiger Abschalteinrichtungen. Betroffen sind u.a. auch zahlreiche Wohnmobile auf Basis eines Fiat Ducato. Nun rutschen auch Suzuki-Fahrzeuge mit Fiat-Motoren in den Fokus der Ermittlungen“, sagt Rechtsanwalt Dr. Ingo Gasser, der schon zahlreiche Mandanten im Abgasskandal vertreten hat.
Anspruch auf Schadensersatz geltend machen
FĂŒr die betroffenen Suzuki-Kunden bedeutet diese Entwicklung, dass ihre Fahrzeuge die Zulassung verlieren können, wenn sie ĂŒber eine unzulĂ€ssige Abschalteinrichtung verfĂŒgen und die Grenzwerte fĂŒr den Stickoxid-AusstoĂ im StraĂenverkehr nicht einhalten. „Da sie dann getĂ€uscht wurden, haben sie auch die Möglichkeit, SchadenersatzansprĂŒche wegen vorsĂ€tzlicher sittenwidriger SchĂ€digung geltend zu machen“, so Rechtsanwalt Dr. Gasser.
Wir beraten betroffene Suzuki-KĂ€ufer gerne
Rechtsanwalt Dr. Gasser ist Kooperationspartner der IG Dieselskandal und berÀt betroffene Suzuki-KÀufer gerne zu ihren rechtlichen Möglichkeiten.