Thomas Urmann und seine Kanzlei haben es zu bundesweiter Bekanntheit geschafft – spätestens seit Ende letzten Jahres, als die Kanzlei die umstrittenen Massenabmahnungen wegen Streamings auf Redtube begann. Tausende Internetnutzer wurden abgemahnt, weil sie angeblich auf Redtube illegal Pornofilme gestreamt hätten. Das Landgericht Köln stellte später fest, dass das Streaming nicht illegal war. Auch Redtube wehrte sich erfolgreich gegen die Massenabmahnungen und ließ diese durch das Landgericht Hamburg verbieten.
Porno-Pranger
Anderen war die Kanzlei Kanzlei Urmann + Collegen (U+C) schon vorher ein Begriff. Denn sie erregte bereits ein Jahr zuvor mit dem Porno-Pranger Aufsehen. Hier drohte die Anwaltskanzlei an, Privatpersonen in einer Gegnerliste im Zusammenhang mit Urheberrechtsverletzungen wegen des illegalen Downloads von Erotikfilmen auf der Internetseite der Kanzlei namentlich zu nennen. Das Landgericht Essen untersagte diesen Porno-Pranger.
Urmann nun selbst vor Gericht
Nun muss Urmann in eigener Angelegenheit vor Gericht. Der Rechtsanwalt muss sich vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Augsburg wegen des Verdachts des Betrugs in über 100 Fällen und der Insolvenzverschleppung verantworten. Dies berichtet die Augsburger Allgemeine.
350.000 Euro Schaden
Urmann soll als Geschäftsführer einer Fleisch und Wurstfabrik in Gundelfingen (Landkreis Dillingen) trotz deren Zahlungsunfähigkeit ab März 2009 erst im April des Folgejahres Insolvenz angemeldet haben. Außerdem habe er noch Ware bestellt an, die später nicht bezahlt werden konnte. Den Lieferanten sei so ein Schaden von 350.000 Euro entstanden.