Sexting – ein gefährlicher Trend?
Wissenschaftler der australischen La Trobe University haben 2.000 Schüler im Alter zwischen 16 und 19 Jahren zum Thema befragt. Danach gaben 54 Prozent der Befragten an, schon einmal eine explizit sexuelle Nachricht erhalten zu haben. Ein Viertel der Schüler hat bereits selbst ein erotisches Foto von sich oder einen intimen Text verschickt. Bei sexuell aktiven Jugendlichen ist Sexting noch weiter verbreitet. Sexting ist aber nicht nur lustig oder schlimmstenfalls peinlich: Wie gefährlich es sein kann, zeigt das Beispiel einer 15-jährigen Schweizerin, die über die Vermittlung einer Chat-Freundin einem Unbekannten erotische Fotos von sich schickte. Mit der Drohung, die Bilder ihren Eltern zu geben, erpresste der Mann das Mädchen, ihm weitere, noch intimere Fotos zu schicken. Innerhalb von drei Monaten habe er von der 15-Jährigen rund 700 Bilder und 100 Videoaufnahmen bekommen und sie schließlich auch zum Beischlaf gezwungen. Die ARAG rät Eltern von Jugendlichen darum dringend, diese auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Ein allzu unbesonnener Umgang mit der eigenen Privatsphäre und freizügigen Bildern kann weitreichende Folgen haben.
Verbrecherbanden wittern fette Beute?
Laut Medienberichten hat sich ein 17-jähriger Schotte im vergangenen Jahr das Leben genommen. Er wurde Opfer einer von den Philippinen aus international agierenden Erpresserbande. Ein Mitglied der Bande hatte sich im Chat als attraktives Mädchen ausgegeben und den Jugendlichen dazu gebracht, sich vor seiner Internetkamera zu entkleiden. Wenig später erhielt er die Aufforderung zu zahlen, andererseits werde das Bildmaterial online verbreitet. Der eingeschalteten Polizei gelang es zwar, 58 Mitglieder der Bande festzunehmen. Die aufgedeckten Strukturen sind aber nach Einschätzung der Fahnder nur die Spitze des Eisbergs. Wie viele Internetnutzer schon in die Fänge von Kriminellen geraten sind und wie viele Millionen an „Schweigegeld“ gezahlt wurden, lässt sich nur schätzen. Es handelt sich offenbar um ein lukratives Geschäft. Laut den Ermittlern arbeiten die Täter mittlerweile zum Teil in Call-Center-ähnlichen Büros. Sie werden in Lehrgängen für das schmutzige Geschäft geschult. Um diesen hochprofessionellen Verbrecher- und Erpresserbanden nicht auf den Leim zu gehen, hilft laut ARAG daher nur eins! Keine kompromittierenden Fotos und Nachrichten verschicken – schon gar nicht an Unbekannte!
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