Muss der Vermieter den Zugang der Nebenkostenabrechnung beweisen?
Der Vermieter muss im Streitfall nachweisen, dass der Mieter die Betriebskostenabrechnung rechtzeitig erhalten hat. Rechtzeitig hat der Mieter dann die Abrechnung erhalten, wenn sie ihm spÀtestens bis zum Ablauf des zwölften Monats nach Ende des Abrechnungszeitraums zugestellt wurde (§ 556 Abs. 3 Satz 2 BGB). NÀheres zu diesem Thema können Sie hier erfahren: Nebenkostenabrechnung Fristen: Bis wann muss ein Vermieter eine Betriebskostenabrechnung erstellt haben und welche Fristen gelten?
Welche Möglichkeiten hat der Vermieter den Zugang der Betriebskostenabrechnung zu beweisen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten fĂŒr den Vermieter den Zugang einer Betriebskostenabrechnung nachzuweisen.
Einschaltung eines Boten
Zu der wohl sichersten Möglichkeit gehört die Beauftragung eines Boten, der die Abrechnung in den Briefkasten des Mieters wirft oder sie dem Mieter direkt ĂŒbergibt. Der Bote kann im Streitfall als Zeuge des Vermieters auftreten und den Zugang der Nebenkostenabrechnung bezeugen. Als Bote kann jeder in Betracht kommen, der nicht Vermieter des betreffenden Mieters ist. Der Bote sollte die Abrechnung aber gelesen und selbst einkuvertiert haben.persönliche Ăbergabe der Abrechnung durch Vermieter
Eine weitere Möglichkeit ist die persönliche Ăbergabe der Betriebskostenabrechnung an den Mieter durch den Vermieter gegen Ausstellung einer Empfangsquittung.Einschreiben mit RĂŒckschein
Zwar ist der Beweis des Zugangs auch durch ein Einschreiben mit RĂŒckschein möglich. Das Problem besteht jedoch darin, dass erst mit Erhalt des Einschreibens mit RĂŒckschein die Abrechnung dem Mieter zugegangen ist. Trifft daher der Postbote den Mieter nicht an, so hinterlĂ€sst er lediglich eine Benachrichtigung, wonach ein Schreiben bei der Post abzuholen sei. Kommt der Mieter dem erst einige Tage spĂ€ter nach, so gilt die Abrechnung erst zu diesem Zeitpunkt als zugegangen. Zudem kann durch ein Einschreiben mit RĂŒckschein nur nachgewiesen werden, dass der Mieter ein Kuvert erhalten hat. Welchen Inhalt das Kuvert hatte, wird damit aber nicht bewiesen.
Fax oder E-Mail
Mittels eines Faxes oder einer E-Mail kann der Zugang der Betriebskostenabrechnung nachgewiesen werden, wenn ein entsprechendes Sendeprotokoll vorliegt. Zu beachten ist aber, dass bei preisgebundenem Wohnraum die Abrechnung schriftlich erfolgen und somit eine eigenhĂ€ndige Unterschrift des Vermieters aufweisen muss. Eine Ăbersendung mittels Fax oder E-Mail scheidet daher grundsĂ€tzlich aus.
GÀnzlich ungeeignet ist das Verschicken der Nebenkostenabrechnung mittels normaler Briefpost. Der Vermieter wird zwar unter UmstÀnden das Versenden der Abrechnung nachweisen können, nicht jedoch den Zugang.
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